Erdbeeren – Sinnlicher Genuss aus der Natur!
Ob Erdbeereis, Erdbeerkuchen oder Erdbeerauflauf: In der Küche werden die leckeren Erdbeeren meist zu Süßspeisen aller Art verarbeitet. Sie bereichern ferner das Müsli oder den Smoothie und sorgen so für einen schwungvollen Start in den Tag.
Woher stammt die Gartenerdbeere?
Archäologischen Funden zufolge wurde die Erdbeere bereits in der Steinzeit sehr geschätzt und zählt somit zu den ältesten Süßigkeiten der Menschheit. Man sammelte erst die wilden kleinen Walderdbeeren. Später im Mittelalter baute man diese bereits auf großen Feldern an. Heute essen wir vorwiegend die Gartenerdbeere (Fragaria × ananassa). Sie entstand erst Mitte des 18. Jahrhunderts und ist die Tochter der aromatischen nordamerikanischen Scharlach-Erdbeere und der großfrüchtigen Chile-Erdbeere. Schnell wurde die Gartenerdbeere zum Star in den europäischen Gärten.
Erdbeeren – Die frische Süße in der Küche!
Ob Erdbeereis, Erdbeerkuchen oder Erdbeerauflauf: In der Küche werden die leckeren Früchtchen meist zu Süßspeisen aller Art verarbeitet. Sie bereichern ferner das Müsli oder den Smoothie und sorgen so für einen schwungvollen Start in den Tag. Auch einer herzhaften Zubereitung spricht nichts entgegen. So können Erdbeeren beispielsweise verwendet werden, um bunte Salate zu kreieren – etwa mit Fenchel und Tomaten – oder einem scharfen Curry mit Kokosmilch einen fruchtigen Frischekick zu bescheren. Auch als Beilage serviert, vielleicht mit lauwarmem Spargel oder Oliven, und in Kombination mit Schalotten im Chutney macht die Erdbeere eine wunderbare Figur.
Es gibt mehr als 100 Erdbeersorten!
Bevor Du mit der Pflanzung beginnst, benötigst Du hochwertiges Saatgut. Es gibt mehr als 100 Erdbeersorten und Du kannst nicht nur Garten-, sondern auch Walderdbeeren anbauen. Unabhängig von der Sorte sind Erdbeeren immer mehrjährige Pflanzen.
Doch es wird unterschieden zwischen frühen (z. B. Clery und Lambada) und späten (z. B. Florika) Erdbeersorten bzw. einmal (z. B. Sonata) und mehrfach tragenden (z. B. Ostara) Erdbeeren sowie zwischen Monatserdbeeren (z. B. Merosa) und Walderdbeeren (z. B. Waldkönigin). Es ist demnach nicht ganz so leicht, sich für eine Sorte zu entscheiden. Beachte bei der Wahl, dass die Erdbeersorte bestmöglich zum Standort Deiner Region passt.
Einkauf und Lagerung von Erdbeeren
Achte beim Kauf von Erdbeeren in jedem Fall darauf, dass sie glänzen, durchwegs eine rote Farbe haben und keine schimmligen Stellen aufweisen. Die Kelchblätter und der Stiel sollten frisch aussehen. Ungewaschene Erdbeeren kannst Du zwei bis drei Tage im Kühlschrank aufbewahren. Sollten schadhafte und faulige Früchte darunter sein, müssen diese gleich aussortiert werden.
Wenn Du Erdbeeren zu Marmelade oder Gelee verarbeiten oder einfrieren, kannst Du die Früchte auch außerhalb der Erdbeerzeit genießen. In Bezug auf Nährstoffverluste ist es allerdings vorteilhafter, wenn Du sie als rohes Püree oder im Ganzen einfrierst. Sie sind dann bis zu einem Jahr haltbar.
Die Erdbeere ist keine Beere
Übrigens ist die Erdbeere botanisch betrachtet gar keine Beere, sondern eine Sammelfrucht. Die eigentlichen Früchte sind die winzigen gelben Nüsschen auf der roten „Beere“. Inzwischen gibt es mehr als 100 Gartenerdbeersorten, von denen im erwerbsmäßigen Obstbau nur 30 wie etwa Sonata oder Lambada Bedeutung haben. Eines haben aber alle Erdbeeren gemeinsam: Sie sind äußerst vitalstoffreich!
Die Makronährstoffe der Erdbeere
Erdbeeren schmecken so köstlich, dass man kaum genug von ihnen bekommen kann. Wie gut, dass Zurückhaltung auch gar nicht nötig ist, denn sie bestehen zu 90 Prozent aus Wasser und enthalten nur 32 kcal pro 100 Gramm. Das Fruktose-Glukose-Verhältnis der Erdbeere liegt fast auf den Punkt bei 1:1, so dass auch Menschen mit Fructose Intoleranz Erdbeeren in gemäßigten Mengen häufig relativ gut vertragen. Die leckeren Früchtchen haben eine niedrige glykämische Last (GL) von 1,3, was bedeutet, dass sie sich kaum auf den Blutzuckerspiegel auswirken. Zum Vergleich: Weißbrot verfügt über eine GL von knapp 40, ein Schokoriegel von etwa 35. Lieber also ein paar Erdbeeren naschen, als sich von Süßigkeiten verführen lassen. Inzwischen haben zahlreiche Studien gezeigt, dass regelmässiges Naschen von Erdbeeren sowohl in Bezug auf die Prävention als auch auf die Heilung von Krankheiten ein grosses Potential hat. Durch den Genuss der roten Früchte kann oxidativem Stress und Entzündungen entgegengewirkt und das Risiko für Übergewicht, Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs gesenkt werden. Dies ist einerseits auf den hohen Gehalt an Vitalstoffen, andererseits auf eine ganze Reihe von sekundären Pflanzenstoffen zurückzuführen, wozu insbesondere Polyphenole wie Anthocyane, Quercetin, Kaempferol, Fisetin, Ellagsäure und Catechine zählen.
Das Hungergefühl wird nach Erdbeerverzehr reduziert
In den Industrieländern ist Übergewicht ein großes Übel – mehr als die Hälfte aller Deutschen sind bereits davon betroffen. Nun haben jedoch diverse Studien gezeigt, dass Erdbeeren bei Übergewicht einige Vorteile bieten. Sie erhöhen den Spiegel eines Hormons namens Adiponectin, das u. a. für die Regulierung des Hungergefühls zuständig ist. Außerdem mindern die in den Erdbeeren enthaltenen Antioxidantien den oxidativen Stress, der bei übergewichtigen Menschen stets ausgeprägter ist als bei normalgewichtigen.
Mit Erdbeeren Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen und das Gedächtnis stärken
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in den Industrieländern die mit Abstand häufigste Todesursache. Laut Studien helfen Erdbeeren dabei, Risikofaktoren wie einem zu hohen Blutzuckerspiegel und Blutdruck entgegenzuwirken und das Herz gesund zu erhalten. Forscher von der Harvard Medical School empfehlen deshalb, Erdbeeren und Blaubeeren dreimal pro Woche in den Speiseplan einzubauen. Drei Portionen Erdbeeren (240 g) oder Blaubeeren pro Woche würden schon ausreichen, um das Herz zu schützen.
Entzündungen und Schmerzen werden dank Erdbeeren gemindert
Die Anthocyane in Erdbeeren haben wichtige antientzündliche Eigenschaften und können bei chronisch entzündlichen Erkrankungen sogar als ergänzende Therapie angesehen werden, was durch internationale Forscherteams bestätigt wurde.
Setzen Sie auf Regionalität beim Erdbeerkauf!
Laut dem Bundeszentrum für Ernährung wurden in Deutschland im Jahr 2020 mehr als 150.000 Tonnen Erdbeeren geerntet. Da die Nachfrage die Erzeugung aber bei weitem überschreitet, werden große Mengen aus anderen Ländern wie Spanien, den Niederlanden und Italien importiert. Die Erdbeerzeit dauert bei uns zwar nur von Mai bis August, doch werden die Früchte inzwischen das ganze Jahr über angeboten. Die Erdbeeren, die wir in den Wintermonaten essen, stammen aus fernen Ländern wie Mexiko, Chile, Kalifornien, Florida und Israel. Importierte Erdbeeren haben eine schlechte Ökobilanz und schmecken zudem meist ziemlich fad, da sie unreif geerntet werden und nicht nachreifen. Dazu kommt, dass Erdbeeren z. B. im trockenen Spanien, das ohnehin regelmäßig von Dürren geplagt wird, intensiv künstlich bewässert werden müssen. Die Wasserförderung erfolgt zum Teil sogar illegal, wodurch laut WWF der Nationalpark Coto de Doñana, eines der größten Feuchtgebiete im Süden Europas und Winterquartier tausender Zugvögel, auszutrocknen droht. Es macht also in mehrfacher Hinsicht Sinn, wenn Sie Erdbeeren ausschließlich in der Saison (Mai bis August) aus Ihrer Region genießen!
Bio-Erdbeeren sind gesünder!
Was die Pestizidrückstände betrifft, schneiden heimische Erdbeeren aber leider nicht unbedingt besser ab als die Importware. Laut Analysen vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart im Jahr 2016 wiesen von 78 Proben 77 Rückstände und 76 Mehrfachrückstände auf. Bei 6 Proben wurde die zugelassene Höchstmenge sogar überschritten. Dabei handelte es sich um Stoffe wie Chlorate, die laut der European Food Safety Authority potenziell bedenklich für die Gesundheit von Kindern sind, das für Bienen gefährliche Spinosad oder das möglicherweise krebserregende Chlorpropham. Erschreckend ist überdies, dass bei Analysen immer wieder verbotene Wirkstoffe auftauchen, so etwa das Fungizid Bupirimat (Nervengift), dessen Anwendung in Deutschland seit über 20 Jahren nicht mehr zugelassen ist. Da Erdbeeren zu den belastetsten Früchten überhaupt zählen, sollten Sie grundsätzlich auf Bio-Qualität setzen.
Erdbeeren im Plastikdschungel
Immer mehr Erdbeerfelder verschwinden unter Mulchfolien. Diese sorgen für eine frühere Bodenerwärmung, so dass die Erdbeersaison früher starten kann und höhere Erträge bringt. Auch lässt sich dadurch der Herbizideinsatz verringern. Allerdings hat die Folienverwendung auch ernstzunehmende Schattenseiten. Die Folien bestehen aus Materialien wie Polyvinylchlorid, das gesundheits- und umweltgefährdende Weichmacher enthält. PVC-Folien können nur sehr schwer bis gar nicht recycelt werden und bei der Verbrennung entstehen u. a. krebserregende Dioxine. Dazu sei gesagt, dass inzwischen ein Großteil aller Plastikabfälle in Länder wie China exportiert wird, wo Strukturen zum Sammeln und Recyceln fehlen. Der großflächige Einsatz von Mulchfolien steht zudem im starken Verdacht, den Lebensraum von Tieren und Pflanzen zu zerstören, zum Niedergang der Artenvielfalt auf Äckern beizutragen und zu einer Verringerung der Biodiversität zu führen. Problematisch ist, dass die Folien bei der Entfernung leicht zerreißen und die Kunststoffteile – in Extremfällen bis zu 40 Prozent des Materials – auf den Feldern verbleiben. Es gibt zwar biologisch abbaubare Mulchfolien, die u. a. aus Mais- und Kartoffelstärke bestehen und in den Boden eingearbeitet oder im Kompost entsorgt werden können. Leider wird darauf aber viel zu selten zurückgegriffen, da sie mehr als das Doppelte kosten und öfter ausgetauscht werden müssen. Dabei wird von Erzeugern oft außer Acht gelassen, dass bei biologisch abbaubaren Folien kein Aufwand für das Abräumen und Entsorgen anfällt. Wir empfehlen Dir, auf Bio-Erdbeeren aus regionalem Kleinanbau zu setzen, die direkt ab Hof vermarktet werden. Dies bietet Dir den Vorteil, in Augenschein nehmen zu können, wo die Pflänzchen gedeihen. Oft darf man Erdbeeren auch selbst pflücken. Auf Höfen dieser Art gibt es so gut wie nie Plastik.
Erdbeeren selber anbauen
Wenn Du einen Garten hast, dann kannst Du prima ein Erdbeerbeet anlegen. So weisst Du genau, woher die Früchte stammen und dass diese ohne Plastik und frei von Pestiziden angebaut wurden. Am besten gedeihen diese Rosengewächse an vollsonnigen Standorten. Sie werden dafür in der Erntezeit mit besonders süßen Früchten belohnt. Der Platz sollte zudem windgeschützt, aber nicht windstill sein. So trocknen die Pflanzen nach Regengüssen schneller wieder ab und Blattkrankheiten können nicht so leicht Fuß fassen. Darüber hinaus stellen Erdbeerpflanzen gewisse Ansprüche an den Boden. Dieser sollte durchlässig, tiefgründig und humusreich sein. Wenn Du Dein Erdbeerbeet anlegst, solltest Du also zunächst dafür sorgen, dass der Boden durchlässiger und humusreicher wird, indem Du ihn mit einer Grabegabel tief umgraben und pro Quadratmeter 4 bis 5 l Humus oder Laubkompost und rund 30 g Hornmehl flach einarbeiten. Zwei Wochen nach der Vorbereitung der Erdbeerbeete hat sich der Boden so weit gesetzt, dass er nur noch glatt geharkt werden muss. Anschließend können die Erdbeeren gepflanzt werden.
Erdbeeren können auch im Kübel gezogen werden
Wenn Du nicht das Glück hast, über einen eigenen Garten zu verfügen, kannst Du Deine Erdbeeren auch wunderbar auf Deinem Balkon oder Deiner Terrasse anbauen. In Hinblick auf den optimalen Standort gelten dieselben Bedingungen wie bei einem Erdbeerbeet: Vollsonnig und windgeschützt. Da Erdbeeren zu den Starkzehrern gehören, benötigen sie ein nährstoffreiches Substrat. Damit sich die Wurzeln gut ausbilden können, sollte die Erde locker beschaffen sein. Eine hochwertige Kübelpflanzenerde auf Kompostbasis versorgt die Erdbeerpflanzen mit allem, was sie benötigen. Die Pflanzgefäße sollten mindestens ein Erdvolumen von 2 bis 3 l umfassen. Je grösser der Topf ist, desto besser hält er Feuchtigkeit. Dies ist insofern von Vorteil, dass Erdbeeren sowohl während des Wachstums als auch in der Fruchtphase sehr viel Wasser benötigen. Zu empfehlen sind 25 x 25 cm bis 30 x 30 cm große Pflanzgefäße. Obgleich es die Erdbeerpflanzen feucht mögen, solltest Du beim Gießen Staunässe unbedingt vermeiden. Dies erreichst Du, indem Du beim Bepflanzen eine Tonscherbe auf das Abzugsloch legst und für eine ausreichende Drainageschicht sorgst. Diese besteht z. B. aus Kies, Tonscherben oder Blähton und sollte 2 bis 3 cm betragen. Wenn Du, bevor Du das Substrat in den Topf füllst, ein Stück Vlies auf die Drainageschicht legst, dient dieses als Schutz und filtert das ablaufende Wasser.
Und jetzt viel Spaß und ran an die Erdbeeren – verbunden mit gesunder Ernährung und Bewegung eine leckere Abwechslung im Juni.